Am Donnerstag gab Umweltministerin Gewessler eine Pressekonferenz. Laut der Ministerin sei der Betrag "hoch genug, um einen Anreiz zu schaffen, aber nicht zu hoch". Ab dem Stichtag können Konsument:innen ihr Pfandgut bei allen Verkaufsstellen des Produkts abgeben. Gewessler fügt hinzu: "So schützen wir unsere Natur und sorgen dafür, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden", so Gewessler.
Pfand auf fast alle Plastikfalschen
Vor rund einem Jahr wurde die grundsätzliche Einführung eines Pfandes auf Plastikflaschen und Dosen bei der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) beschlossen. Die Details, wie beispielsweise die Höhe des Pfandes, mussten zuerst herausgearbeitet werden. Letztlich hat man sich auf einen Pfand von 25 Cent auf alle Plastikfalschen zwischen 0,1 und 3 Litern, sowie allen Alu-Dosen, geeinigt. Konsumenten zahlen diesen Betrag beim Kauf und bekommen ihn beim Zurückgeben zurückerstattet. Davon sind aus hygienischen Gründen Milchprodukte und Milchmischgetränke ausgenommen.
Das Pfandgut kann prinzipiell bei allen Geschäften, welche das jeweilige Produkt anbieten, zurückgegeben werden. Eine andere Regelung gibt es für kleinere Geschäfte: Sie müssen nur Getränke und Flaschen in verkaufsüblicher Menge annehmen bzw. nur Produkte, die sie auch tatsächlich verkaufen. Sprich: Eine Bäckerei, die nur 0,5 Liter Plastikflaschen verkauft, muss auch nur diese wieder zurücknehmen. Daneben soll es auch an stark frequentierten Plätzen wie etwa Bahnhöfen Rückgabestellen geben.
Bis 2025 hat der Handel Zeit, um Umbauarbeiten abzuschließen und Automaten für die Rücknahmen zu besorgen. Große Handelsketten müssen diese Kosten vorerst selbst übernehmen. Für kleine Geschäfte gibt es einen Fördertopf der EU in Höhe von 80 Millionen Euro.
"Belastungshammer"
Umweltschutz-NGOs begrüßten die Einführung grundsätzlich. "Leider kommt es mit 2025 sehr spät, Österreich hinkt damit im europäischen Vergleich hinterher" sagte Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. FPÖ-Umweltsprecher Walter Rauch sah in dem Pfand hingegen den "nächsten Belastungshammer".
Der Einführung des Pfandes ging eine jahrelange Diskussion voraus. Zuletzt sprachen sich auch die meisten Supermärkte und Diskonter für ein entsprechendes System aus. Jedes Jahr fallen in Österreich über 900.000 Tonnen Plastikmüll an. Rund 50.000 Tonnen davon sind nur Getränkeverpackungen. Das sind beinahe 2,5 Milliarden Flaschen und Dosen, die oft in der Natur landen. Druck gab es auch von Seiten der EU, die eine Sammelquote von 90 Prozent bis 2029 vorschreibt.
(APA/VOL.AT)
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